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Zwischen Anden und Pazifik - Unterwegs im Norden Chiles
Natur + Reisen, Land + Leute • 13.02.2025 • 21:00 - 21:45
Diese einfachen kleinen Solar-Öfen wurden von der Universität von Santiago Ende der 1980er Jahre entwickelt. Statt teurem Gas, Strom oder Feuerholz kann so mit der Kraft der Sonne gekocht werden. In der kleinen Ortschaft Villaseca im Valle del Elqui in der Nähe der Stadt La Serena hat Luisa Ogalde seit 4 Jahren ein Solar-Restaurant eröffnet und kocht mit diesen Öfen.
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Ein Team von Archäologen in der Atacama-Wüste nahe der Stadt Arica im Norden Chiles. Das Team ist auf der Suche nach Spuren, die Auskunft über die rätselhaften Geoglyphen der Atacama-Wüste geben.
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Miguel Carcuro gründete mit seinem Bruder Marco die Brauerei „Atrapaniebla“ südlich der Stadt La Serena in Chile. Ihr Bier brauen die Brüder in der kargen Region aus Nebel. Dazu verwenden sie so genannte „Atrapaniebla“, auf Deutsch „Nebelfänger“. Netze, die auf den Berghängen der Umgebung aufgestellt sind und den Küstennebel auffangen, der durch den kalten Humboldt-Strom vom Meer aus in Richtung Küstengebirge zieht.
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Elyar Sedaghati ist Astronom am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte ESO in der Atacama-Wüste im Norden Chiles. Der Astronom arbeitet am „Very Large Telescope“.
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Originaltitel
Zwischen Anden und Pazifik - Unterwegs im Norden Chiles
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Natur + Reisen, Land + Leute
Der Norden Chiles ist eine Region der Extreme. Die Atacama, eine der trockensten und ältesten Wüsten der Erde, prägt einen Großteil der Landschaft zwischen Anden und Pazifik. Die 6500 Meter hohen Vulkane der Andenkette ragen majestätisch über das Altiplano, dem über 4000 Meter hohen Hochland mit spektakulären Salzseen und einer Wüstenlandschaft, die an Mond und Mars erinnert. Ein Land der Kontraste, denn vor der Küste Chiles fließt der gewaltige Humboldtstrom und sorgt mit seinem kalten Wasser für einen faszinierenden Reichtum des marinen Ökosystems. Finnwale ziehen hier die menschenleere Küste entlang. Im berühmten Valle del Elqui betreibt Luisa Ogalde in der kleinen Ortschaft Villa Seca seit 2018 ein Restaurant, in dem auf acht Solaröfen ausschließlich mit Sonnenenergie gekocht wird. Die Mutter von Luisa gehörte zu den Ersten in der Region, die 1989 an einem Forschungsprojekt der Universität von Chile teilnahmen. Die Forscher wollten in den abgelegenen Wüstenregionen Sonnenenergie nutzen, um die Bevölkerung unabhängig von Gas oder Strom zu machen. Der Meeresbiologe Carlos Olavarria hat sich auf die Erforschung von Walen spezialisiert. Seine Arbeit hat dazu geführt, dass im Süden Chiles neue marine Schutzgebiete geschaffen wurden. Vor dem kleinen Fischerdorf Chañaral de Aceituno begibt sich der Wissenschaftler auf eine abenteuerliche Mission. Mit einem kleinen Boot nähert er sich Finnwalen, um ihnen GPS-Sender mit Saugnäpfen auf den Rücken zu setzen. So will er mehr über das Verhalten der Finnwale erfahren, damit sie besser geschützt werden können. Astronomen am Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) mitten in der Atacama-Wüste richten ihren Blick ganz tief ins Universum. Auf dem 2600 Meter hohen Berg Paranal steht das höchstentwickelte Teleskop der Welt. Eigentlich sind es vier Teleskope mit jeweils einem Durchmesser von 8,2 Metern, die zu einem gigantischen Teleskop zusammengeschaltet werden können. Der Astronom Elyar Sedaghati arbeitet hier und macht eine aufregende Entdeckung. Mit seinem Team entdeckt er einen neuen Mond des Planeten Neptun. Als junge Agrarstudierende hatten die beiden Brüder Marco und Miguel Angel Carcuro eine Idee, die zunächst verrückt klingt. Bier dort zu brauen, wo es kein geeignetes Wasser gibt. Das Grundwasser in Chile ist knapp und so hart, dass es zum Brauen von Bier nicht geeignet ist. Eine Lösung musste her, dabei hilft den Brüdern der Humboldt-Meeresstrom. Denn der kalte Meeresstrom produziert Wolken und Nebelwände, die in Richtung Küstengebirge ziehen. Dort haben die Brüder Netze angebracht, die das Wasser der Wolken auffangen. Und so können sie in der Wüste ihr Bier brauen: Atrapaniebla, auf Deutsch: Nebelfänger. Die Küstenstadt Arica liegt nur wenige Kilometer von der peruanischen Grenze entfernt, im äußersten Norden Chiles. Ausgedehnte Strände und an einigen Stellen felsige Küstenabschnitte mit riesigen Wellen machen Arica zur Surfhauptstadt Chiles. Die junge Surfszene ist der Motor der Stadt, denn die Wellen sind so bekannt, dass Surferinnen und Surfer aus Nachbarländern und den USA nach Arica kommen. Savitri Alvarez ist 33 Jahre alt und eine von den Stars der Szene. Die junge Frau ist auch als Rettungsschwimmerin ausgebildet und hat bereits zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe gewonnen. Seit neun Jahren hat Savitri Alvarez eine eigene Surfschule mit einem kleinen Café direkt am Strand. Diese Dokumentation nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise zu Menschen, für die diese einzigartige Landschaft zwischen Anden und Pazifik ihr Zuhause ist.