Es war bei einer Gegneranalyse, als Imke Wübbenhorsts damaliger Arbeitskollege im Trainerstaff von Viktoria Köln plötzlich zu lachen begann. Vor versammelter Mannschaft sagte er: "Ach Jungs, guckt euch das mal an: Wir lassen uns hier von einer Frau in einem Männerbüro über eine halbe Stunde etwas über Fussball erzählen. Das hätte es doch vor ein paar Jahren nicht gegeben." An einem windigen Herbsttag sitzt die aktuelle Trainerin der YB-Frauen in einem Park in Bern und erzählt reihenweise schauderhafte Episoden. Sie hörte Sätze wie: "Ach komm, Imke, du lässt dir doch jetzt häufiger mal einen 'Kolben' schmecken." Sie musste mitansehen, wie Fans pantomimisch auf sie ejakuliert haben. Während mehrerer Jahre war das Imke Wübbenhorsts Realität im Männerfussball. Sie schildert, wie sie heute über diese Zeit denkt und wie sie einen Umgang mit dieser Negativität gefunden hat. Das Gespräch mit Imke Wübbenhorst führt Calvin Stettler.