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Im Ernstfall ohne Schutz: Wie sicher ist der Norden
Info, Militär • 13.02.2025 • 16:00 - 16:45
Kriegsuntauglich: Dem Zivilschutz dient dieser Tiefbunker in Hamburg nur noch auf dem Papier. Er stammt noch aus dem 2. Weltkrieg, später sollte er Schutz vor Atomwaffen bieten. Heute steht der Bunker unter Denkmalschutz, jahrzehntelang wurde nichts mehr angerührt.
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Eine Soldatin der Heimatschutzkompanie Hamburg sichert das Übungsgelände. Früher waren 900 Soldaten auf Knopfdruck einsatzbereit - heute sind es gerade mal 144 ehrenamtliche Reservisten, die Hamburg im Ernstfall verteidigen sollen.
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Zwei Soldaten der Heimatschutzkompanie Hamburg sichern das Übungsgelände. Früher standen 900 Soldaten auf Knopfdruck bereit, heute sollen 144 ehrenamtliche Reservisten die Hansestadt im Kriegsfall schützen.
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Bilder wie aus einem Museum: Originalinventar aus der Küche im Hamburger Tiefbunker am Berliner Tor. Dem Schutz der Bevölkerung dient dieser denkmalgeschützte Bunker nur noch auf dem Papier.
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Originaltitel
Im Ernstfall ohne Schutz - Wie sicher ist der Norden?
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Info, Militär
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine fragen sich viele Menschen, was eigentlich wäre, wenn in Deutschland so etwas passieren würde. Bomben und Raketenangriffe: Ist Deutschland auf ein derartiges Szenario vorbereitet? "Ganz ehrlich, wenn wir wirklich einen Zivilschutzfall hätten, damit wären wir doch als Land überfordert", räumt Sabine Sütterlin-Waack, CDU, Ministerin für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein, umstandslos ein. Seit Ende des Kalten Krieges hatte niemand mehr ernsthaft mit einer militärischen Bedrohung gerechnet, der Zivil- und Katastrophenschutz wurde systematisch vernachlässigt. "Wenn man sich sicher fühlt, heißt das nicht, dass man sicher ist. Und das erleben wir jetzt ganz dramatisch. Ich bin überzeugt, dieser Schock wird eine nachhaltige Wirkung haben", meint Prof. Dominic Kudlacek, Sicherheitsexperte an der Hochschule Bremerhaven. Gemeinsam mit Verwaltungsbeamten proben seine Studierenden den sogenannten Blackout, einen lang anhaltenden Stromausfall. Eine Notlage bei Minusgraden wird durchgespielt. Stress für alle Beteiligten. "Wir müssen die Beherrschung des Unvorhersehbaren üben, um uns auf Krisen effizient vorzubereiten", sagt Dominic Kudlacek. Doch wer gibt schon gerne Geld für Bunker und Sirenen aus statt für Bildung und Kultur? Christian Zierau, Stadtrat der Landeshauptstadt Kiel, führt "45 Min"-Reporterin Katrin Hafemann in den ehemaligen Luftschutzkeller unter dem Kieler Rathaus. Die Räume hat ein Clubbetreiber gemietet. Das Katastrophenschutzzentrum wurde provisorisch in eine Lagerhalle verfrachtet. Am ursprünglich angedachten Ort übt das Theater, das dringend eine neue Probebühne braucht. "Wenn kein Krieg ist und keine Katastrophe, ist Kultur wunderbar. Aber auch Katastrophen müssen wir wieder auf die Tagesordnung setzen", warnt Christian Zierau. "45 Min" liefert eine schonungslose Bestandsaufnahme. Und anders als früher: Abwiegeln geht nicht mehr, Bürgermeister und Minister sehen Handlungsbedarf.