Können Tiere uns sagen, was sie fühlen? Die Vermutung, dass Tiere Gefühle haben, wurde schon von dem Naturforscher Charles Darwin formuliert. Die Tatsache, dass Tiere nicht mit Menschen sprechen können, erschwert jedoch den Nachweis. Inzwischen erkennen einige Wissenschaftler dennoch an, dass Tiere Emotionen haben und beginnen, die faszinierende Art und Weise zu erforschen, wie sie diese ausdrücken. So gilt es als bewiesen, dass Schimpansen Freundschaften schließen und ihre emotionalen Bindungen durch Pflege und Spiel festigen. Experten erklären, wie einige Neugeborene ihre emotionalen Bedürfnisse mitteilen können und enthüllen die geheimen Botschaften zwischen einer liebenden Krokodilmutter und ihrem Nachwuchs. Die Lautäußerung der Jungen ermöglicht es ihr, den Grad ihrer Notlage zu erkennen. Man geht inzwischen davon aus, dass es einige Laute gibt, die zwischen den Tierarten übersetzt werden können, und dass der Mensch in der Lage ist, den Grad der Verzweiflung im Winseln eines Welpen zu entschlüsseln. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse erlauben es Experten, die Frage zu stellen, ob Tiere von den Emotionen anderer Tiere beeinflusst werden und also zu Empathie fähig sind. Wissenschaftler beginnen, Lautäußerungen als Hinweis darauf zu interpretieren, wie sich einige Tiere fühlen könnten. Von Ratten, die kichern, wenn sie Freude empfinden, bis hin zu Ziegen, die unterschiedlich blöken, wenn sie glücklich oder traurig sind. In der neueren Forschung werden Algorithmen entwickelt, die künstliche Intelligenz nutzen, um das emotionale Wohlbefinden von Tieren, mit denen wir zusammenleben, zu messen.